Ein Newsletter ohne Layout: Go oder No-Go?
Ein Newsletter ohne Layout ist eine gewagte Entscheidung, finden viele Marketers und Website-Betreiber. Denn warum sollte man sich für einen einfachen, nackten Newsletter entscheiden, wenn man zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten hat? In diesem Blog werden wir dir die Möglichkeiten eines Newsletters ohne Layout vorstellen. Wer weiß, vielleicht wirst auch du bald nur noch solche E-Mails verschicken.
Vorteile eines Newsletters ohne Layout
Mit den meisten E-Mail-Programmen kannst du die schönsten Newsletter entwerfen. Manchmal musst du dazu sogar HTML-Code verwenden, aber immer häufiger gestaltest du eine E-Mail mit einem benutzerfreundlichen Drag & Drop-Editor. Du musst also kein Grafikdesigner oder Front-End-Designer mehr sein, um einen schönen Newsletter zu erstellen. Warum solltest du also einen Newsletter ohne Layout verschicken?
Ein “nackter” Newsletter hat drei Vorteile:
- Du musst dich nicht mehr damit herumschlagen, dass Bilder nicht automatisch angezeigt werden. Einige E-Mail-Programme (einschließlich Outlook) zeigen Bilder nur an, wenn du als Empfänger dem zustimmest.
- Jeder E-Mail-Client zeigt die E-Mail wie gewünscht an. Es gibt immer noch E-Mail-Programme, die keine HTML-Formatierung anzeigen können. Das kann dazu führen, dass deine gesamte E-Mail durcheinander gerät. Das ist schade! Wenn du allerdings kein HTML verwendest, wird die E-Mail immer genau so angezeigt, wie du es beabsichtigt hast.
- Deine E-Mail wirkt persönlicher. Eine gestylte E-Mail kann nett sein, aber man sieht sofort, dass es sich um Werbung handelt. Vor allem, wenn sie mit Clickbait-CTAs kombiniert wird. Dein Empfänger wird dein "personalisiertes Angebot" im Handumdrehen durchschauen, wenn es von grellen Bildern umgeben ist.
- Der Botschaft deiner E-Mail wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn du weniger Ablenkungen (in Form von Bildern und Buttons) anbietest, ist es wahrscheinlicher, dass der Empfänger deiner Nachricht mehr Aufmerksamkeit schenkt. Infolgedessen ist es wahrscheinlicher, dass der Empfänger die von dir gewünschte Handlung vornimmt.
Nachteile eines Newsletters ohne Layout
Ein Newsletter ohne Layout hat nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir daher einige Nachteile für dich aufgelistet:
- Du kannst weniger Links in die E-Mail einfügen. Je mehr Links, desto mehr sieht deine E-Mail wie ein kommerzieller Newsletter aus. Außerdem kannst du keine Buttons ohne Formatierung verwenden. Dadurch wird es schwieriger, den Empfänger zu einer Aktion zu bewegen.
- Ein Empfänger könnte durch eine E-Mail ohne Formatierung erschreckt werden und sie eher als Spam oder als Fehler ansehen. Wenn der Empfänger dich als Spam markiert, wird die nächste E-Mail höchstwahrscheinlich ebenfalls im Spam-Posteingang landen, bis der Posteingang deine Nachrichten blockiert. Wenn der Empfänger andererseits denkt, dass du als Absender einen Fehler gemacht hast und deshalb die Formatierung weggelassen wurde, kann dies deinem Ruf schaden. Beides willst du natürlich vermeiden!
- Es ist schwieriger für dich, deine Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Während du in einem Newsletter mit Layout deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst, ist dies ohne Layout viel schwieriger. Abgesehen von der Sprache hast du nur wenige Elemente, mit denen du spielen kannst.
Trotz seiner Nachteile kann ein Newsletter ohne Layout durchaus gut ankommen. Das hängt ganz von deinem Publikum ab. Wäge daher alle Vor- und Nachteile sorgfältig ab und triff eine fundierte Entscheidung.
Beispiele Newsletter ohne Layout
Die Vor- und Nachteile eines “nackten” Newsletters haben wir diskutiert. Aber wie sieht ein solcher Newsletter eigentlich aus? Und wie kann man einen erfolgreichen Newsletter ohne Layout erstellen? Lerne von den folgenden Beispielen und lass dich inspirieren.
Beispiel 1: Überrumpelt werden
Der erste Fall ist eine E-Mail, die von einem Anbieter von Betttextilien verschickt wurde. Der Shop hat sich dafür entschieden, die E-Mail so wenig wie möglich zu formatieren, damit die E-Mail wie eine persönliche Nachricht aussieht. Was meinst du: Kommt diese E-Mail tatsächlich wie eine persönliche Nachricht rüber?
Die Antwort auf die obige Frage lautet höchstwahrscheinlich: nein. Lass uns die E-Mail gemeinsam analysieren, beginnend mit der Betreffzeile. Die Betreffzeile ("RE: Informationen zu deiner Bestellung") deutet darauf hin, dass die E-Mail eine Antwort auf eine zuvor erhaltene E-Mail ist, in der es um eine aufgegebene Bestellung geht. Du erkennst dies am "RE:", also der Antwort. Eine dreiste Taktik. Jemand, der nichts bestellt hat, ist von dieser Betreffzeile schockiert. Jemand, der etwas bestellt hat, zuckt ebenfalls zusammen, weil er befürchtet, dass mit der Bestellung etwas nicht stimmt. In beiden Fällen kann diese Betreffzeile ziemlich kontraproduktiv sein.
Nun zu der E-Mail selbst. Wenn du die E-Mail schnell überfliegst, siehst du schnell, dass es sich um einen Newsletter handelt, der nicht - wie die ersten Sätze der E-Mail vermuten lassen - speziell an dich gerichtet ist. Während der Absender mit der Formatierung sparsam umgeht, verrät die Sprache, dass es sich um eine hochgradig kommerzielle und massenhafte Aussendung handelt. Es gibt viele Großbuchstaben, Interpunktion und typische Formulierungen wie "ausverkauft = ausverkauft".
Beachte schließlich, dass die E-Mail immer noch zentriert ist. Der Text steht in der Mitte der Nachricht. Ein kurzer Blick auf eine wirklich personalisierte E-Mail zeigt, dass der Text normalerweise linksbündig ist. Ein kleines, aber wichtiges Detail, wenn du den Eindruck einer personalisierten Nachricht erwecken willst!
Fazit: Diese E-Mail sieht eher wie ein Newsletter aus, wenn die Formatierung weggelassen wird. Schade, denn so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die E-Mail direkt in den Papierkorb wandert, erheblich. Oder, noch schlimmer: entweder vom E-Mail-Client oder vom Empfänger als Spam markiert wird.
Beispiel 2: die informelle E-Mail
Das zweite Beispiel stammt von Datona. Datona verkauft alles, was man in einer Werkstatt braucht. Der Newsletter sieht ohne Formatierung so aus:
Fangen wir wieder am Anfang an: die Betreffzeile. Die Betreffzeile "Pssst... Verpasse nicht diesen Rabatt" verrät eigentlich, dass es sich um einen kommerziellen Newsletter handelt. Der Newsletter würde mit einer Betreffzeile, die weniger Clickbait enthält, persönlicher wirken.
Dann der Inhalt der E-Mail: Der Absender Johan hat einen sehr persönlichen Ton angeschlagen. Er verwendet einen erzählenden Schreibstil, der eine Verbindung mit dem Empfänger herstellt. Indem er die E-Mail mit einem Slogan wie "Wie toll!" beginnt, hat man das Gefühl, dass der Empfänger direkt angesprochen wird. Man hat das Gefühl, dass Johan diese E-Mail selbst geschrieben hat, und auch, dass man sich gegenseitig kennt.
Einige Verbesserungspunkte an dieser E-Mail sind, dass der Absender offensichtlich an alle Abonnenten sendet. Johan hätte sich dafür entscheiden können, die E-Mail mit einer Anrede an den Empfänger zu beginnen und eventuell einen einleitenden Text mit einer Frage einzufügen.
Fazit: Die E-Mail von Datona ist ein offensichtlicher Newsletter ohne Formatierung mit einigen Stärken (einschließlich des informellen Schreibstils), aber auch einigen verbesserungswürdigen Bereichen. Sie sind auf dem richtigen Weg!
So erstellst du einen Newsletter ohne Layout
Du wagst den Einstieg in einen Newsletter ohne Layout? Dann beachte beim Verfassen der E-Mail die folgenden Tipps.
- Tipp 1: Ein Newsletter ohne Formatierung ist nicht gleichbedeutend mit einer reinen Text-E-Mail. Verwende zum Beispiel ein Logo oder ein Foto in deiner Signatur in direkten E-Mails? Dann übernimm diesen Stil für deinen Newsletter. Auf diese Weise fügt sich dein Newsletter gut in deine regulären E-Mails ein und der Empfänger erkennt dich noch schneller als Absender.
- Tipp 2: Pass deine Sprache und deinen Schreibstil an. Verzichte auf schreiende CTAs und scheue dich nicht, eine lockere Sprache zu verwenden. Schließlich versendest du eine persönliche E-Mail!
- Tipp 3: Teste deinen neuen Stil ausgiebig. Teste die E-Mail, bevor du sie an die Öffentlichkeit schickst, führe aber auch einen A/B-Test durch, zum Beispiel: mache aus Variante A einen Newsletter mit Layout (wie du ihn immer versendest) und passe Variante B an die E-Mail ohne Layout an. Ein zusätzlicher Vorteil des A/B-Tests: Die Gewinnervariante wird automatisch an dein übriges Publikum versandt.
Zum Abschluss noch ein Beispiel für einen (fiktiven) Newsletter ohne Layout. So eine E-Mail macht dich - als Kunde - doch glücklich, oder?
Inspiriert? Bist du neugierig, wie ein einfacher Newsletter bei deinem Publikum ankommt? Dann starte mit einer E-Mail ohne Layout. Und denke daran: Du triffst damit keine endgültige Entscheidung. Gefällt dir die E-Mail ohne Layout nicht? Dann kannst du jederzeit zu einem Newsletter mit Layout zurückkehren. Viel Glück und viel Spaß!