Shopware - Der komplette Leitfaden

Shopware - Der komplette Leitfaden

Strategie20. Dezember 2021

Shopware, ein E-Commerce-System aus Deutschland, gewinnt mit der Einführung von Shopware 6 im Jahr 2021 rapide an Marktanteilen. Bist du ein bestehender Onlineshop-Besitzer, der darüber nachdenkt, zu dieser Plattform zu wechseln?

Oder willst du einen neuen Onlineshop eröffnen und überlegst, auf welcher Plattform du deinen Onlineshop starten sollst? In diesem Leitfaden erklären wir dir alles über Shopware und wie es im Vergleich zu anderen Shopping-Plattformen abschneidet. Liest du mit?

 

Geschichte

Shopware ist noch ein relativ unbekannter Akteur auf dem Markt. Dabei ist das Unternehmen schon seit 20 Jahren auf dem deutschen Markt aktiv (die Plattform wurde im Jahr 2000 gegründet). In Deutschland nutzen mehr als 100.000 Onlineshops Shopware und mit 250 Mitarbeitern kann man es definitiv nicht mehr als kleines Shopsystem bezeichnen.

Im Jahr 2015 führte Shopware die Version 5 seines Systems ein. Von diesem Zeitpunkt an begann die Plattform neben Deutschland auch in den Niederlanden an Popularität zu gewinnen. Obwohl die Plattform nicht allzu schick gestaltet ist, funktioniert sie schnell und reibungslos. Der große Vorteil der Plattform war damals und ist auch heute noch, dass sie relativ wenig Ressourcen zum Hosten benötigt. So bekommst du einen blitzschnellen Webshop zu einem guten Hosting-Preis.

Viele Webshop-Besitzer, die an das immer langsame Magento gewöhnt waren, sind zu Shopware gewechselt. Seit 2020 hat Shopware die Version 6 seiner Plattform eingeführt. Das Unternehmen hat sich bei der Gestaltung der grafischen Oberfläche von Shopware genau umgesehen. So wurden die positiven Eigenschaften von Shopify in das Design von Shopware 6 eingearbeitet und die Oberfläche fühlt sich intuitiv an. Unten siehst du einen Vergleich von Shopware 5 und Shopware 6.

Shopware 5

  • APIs sind kompliziert zu bedienen
  • Jede Menge Smarty-Code in den Vorlagen
  • CSS und LESS
  • Plugin-Struktur (plugin.xml)

Shopware 6

  • Entwickler können APIs leicht integrieren
  • Twig ist einfacher zu benutzen (Template Engine)
  • Erweiterte Plugin-Struktur (Composer.json)
  • Umfassendere SEO-Hilfe
  • Das Admin-Panel ist übersichtlicher

Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat Shopware 6 ein anderes Niveau. Shopware 6 wurde von Grund auf dafür entwickelt, den Online-Verkauf auf die bestmögliche Weise zu fördern. Die Designer, Entwickler und Analysten haben viel an der Shopware 6 Plattform gearbeitet, damit sie flexibel und intuitiv zu bedienen ist.

Wenn du deinen E-Commerce-Shop entwickeln, ihn mit einer perfekten UX gestalten und auf einen hochwertigen Service Wert legen willst, ist Shopware 6 die beste Wahl.

Shopware selbst-hosten oder gehostet?

Shopware bietet nicht nur die Software selbst an, sondern seit kurzem auch die Möglichkeit, Shopware 6 als gehostete Plattform zu erwerben. Damit konkurriert Shopware nicht nur mit Plattformen wie Magento, PrestaShop, OpenCart und WooCommerce, sondern Shopware wird auch für Kunden interessant, die sich sonst für Plattformen wie Lightspeed, Shopify, BigCommerce oder CCV-Shop entschieden hätten.

Unserer Erfahrung nach entscheiden sich 90% des niederländischen Marktes für die selbstgehostete Version von Shopware. Das bedeutet, dass du die Software auf der Hosting-Plattform deiner Wahl installierst. Das hat den Vorteil, dass du die volle Kontrolle über die Leistung deines Webshops hast, wenn dein Shop mehr und mehr Besucher bekommt. Auch individuelle Anpassungen lassen sich bei der selbst gehosteten Variante leichter umsetzen. Wenn du gerade erst mit deinem Shop anfängst, bist du mit dem Angebot der gehosteten Plattform vielleicht günstiger und besser dran. Willst du jedoch deinen bestehenden Shop migrieren oder erwartest du, dass du innerhalb kurzer Zeit einen sehr erfolgreichen Shop aufbaust? Dann empfehlen wir dir Self-Hosting.

Shopware vs. andere Plattformen

Shopware ist nicht das einzige E-Commerce-System. Als Händler kannst du aus über 15 Systemen wählen, um deinen Shop zu betreiben. Im Folgenden erklären wir die beliebtesten Plattformen und wie sie im Vergleich zu Shopware abschneiden.

Shopware oder Magento

Während Shopware in der gehosteten Welt noch ganz am Anfang steht, ist es auf dem selbst gehosteten Markt bereits ein ausgereiftes Produkt. Daher orientieren sich die meisten Online-Shops an der selbst gehosteten Seite von Shopware.

Bei Reloadify sprechen wir mit immer mehr Händlern, die den Wechsel zu Shopware 6 vollzogen haben. Die meisten dieser Händler kommen von der Magento-Plattform, die seit dem Übergang von 1.9 zu 2.0 stärker auf Unternehmen ausgerichtet ist.

Als Hauptgründe hören wir oft:

  • Shopware ist einfacher zu bedienen als Magento
  • Shopware hat im Vergleich zu Magento geringere Betriebskosten
  • Shopware ist schneller und kostet weniger beim Hosten
  • Apps sind einfacher zu installieren (keine technischen Kenntnisse erforderlich)

Shopware oder Shopify

Shopify ist ein kanadisches E-Commerce-System. Es wird mittlerweile auf der ganzen Welt genutzt und ist damit die zweitbeliebteste Plattform der Welt. WooCommerce ist die Nummer eins. Dennoch schafft es Shopify, in Europa weiter zu wachsen. Hast du wenig Erfahrung mit der Gestaltung? Bei Shopify verwendest du Vorlagen, die Shopware nicht anbietet. Wähle aus über siebzig professionellen Themes, um deinen Webshop genau so zu gestalten, wie du es möchtest. Die Erfahrung zeigt, dass Shopify einfacher zu verstehen ist als Shopware. Verwendest du eine Vorlage in Shopify? Diese Vorlage kann auf Storefront-Ebene leicht angepasst werden. Shopify-Webshops haben einen integrierten Warenkorb, der für die mobile Ansicht entwickelt wurde. So können deine Kunden von jedem mobilen Gerät aus in deinem Shop stöbern und ganz einfach zur Kasse gehen. Hast du einen Webshop in mehreren Sprachen? Das ist in Shopify ziemlich schwierig einzurichten. In Shopware hast du die Möglichkeit, verschiedene Storefronts einzurichten, was es erheblich einfacher macht. Ist viel Blogging für deinen Shop wichtig? Dann ist Shopware ein bisschen moderner als Shopify.

Shopware oder Lightspeed

Lightspeed ist um ein Vielfaches größer als Shopware. Die Zielgruppe von Lightspeed sind langjährig bestehende Einzelhändler. Lightspeed ist nützlich, wenn du sowohl einen physischen als auch einen Onlineshop hast. Wusstest du, dass Lightspeed seinen Ursprung in Amsterdam hat? Deshalb ist es bei niederländischen Geschäften so beliebt. Wenn du mit Lightspeed arbeitest, verwendest du einen Code, der (teilweise) in Amsterdam entwickelt wurde. Mit Lightspeed hast du also ein europäisches Hosting, so dass deine Daten nicht mit Dritten geteilt werden können, wie es manchmal beim US-Hosting der Fall ist. Ob du dich für Shopware oder Lightspeed entscheidest, hängt ganz von deinem Webshop ab. Beide sind für E-Commerce-Shops geeignet. Lightspeed hat nur keine Integration mit Buckaroo, Shopware hingegen schon. Bei beiden hast du außerdem Vorlagen zur Auswahl, mit denen du eine Seite genau so gestalten kannst, wie du sie haben möchtest. Bei Shopware kannst du dabei ein wenig weiter gehen als bei Lightspeed. Schließlich kostet das günstigste Paket von Lightspeed 49€ pro Monat, während Shopware kostenlos heruntergeladen werden kann.

Shopware oder WooCommerce

Shopware oder WooCommerce. Shopware beschreibt sich selbst als "Eine E-Commerce-Plattform, mit der du dein gesamtes Online-Geschäft betreiben kannst". WooCommerce hingegen ist das beliebteste WordPress-E-Commerce-Plugin. Und außerdem kostenlos erhältlich! Auch hier kommt es darauf an, welche Art von Webshop du starten willst. In WooCommerce gibt es nur wenige Optionen für einen mehrsprachigen Webshop, wobei dies in Shopware enthalten ist. Bei WooCommerce kannst du deine Supportanfragen per E-Mail stellen. Bei Shopware hingegen hast du einen Live-Chat, in dem du deine Fragen stellen kannst. WooCommerce genießt jedoch ein höheres Ansehen als Shopware. Bei Shopware kannst du deinen gesamten Onlineshop betreiben, während WooCommerce eigentlich nur ein Plugin für deine WordPress-Website ist, um den Shopteil zu betreiben. Du hast bereits eine WordPress-Website? Dann kannst du diese mit WooCommerce ganz einfach in einen Onlineshop verwandeln. Der Wechsel zu Shopware ist auch eine Option, bei der du alles in einem hast.

Shopware-Apps

Nicht ganz unwichtig sind die Apps, die auf dem Shopware-App-Marktplatz angeboten werden. Mit diesen Apps kannst du die Funktionalität deines Shopware-Webshops ganz einfach erweitern.

Der Shopware-Appstore weitet sich fast jeden Tag deutlich aus, wodurch dir mehr und mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Fazit

Die Landschaft der E-Commerce-Systeme wird immer ausgereifter, und als Händler/in wirst du im Jahr 2024 eine große Auswahl an E-Commerce-Systemen zur Verfügung haben. Während Magento in der Vergangenheit die Standardwahl für einen selbst gehosteten Webshop war, sehen wir eine Verschiebung in Richtung Shopware.

In EUropa war Magento vor einigen Jahren immer noch führend, was Apps, Wissen und Partner angeht. Mit Magento 2 Express hat sich Adobe als Enterprise-System profiliert, und das merkt man in jeder Hinsicht. Die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb eines Magento 2-Webshops sind um ein Vielfaches höher als die von Shopware 6. Das lässt eine Lücke für ernsthafte Webshop-Besitzer, die selbst gehostet werden wollen und deren Umsatz irgendwo zwischen 500.000 und 10.000.000 Euro jährlich liegt. Shopware hat dies mit der Version 6 geschickt ausgenutzt und ist unserer Meinung nach auch eine sehr interessante Alternative, wenn du gerade einen Wechsel von z.B. Magento 1.9 zu 2.0 oder von Hosted zu Self-Hosted in Betracht ziehst.

Strategie20. Dezember 2021
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